Die 16-jährige Schönaicherin fliegt im Rahmen des Parlamentarischen Patenschaftsprogramms Anfang August für ein Auslandsjahr als Juniorbotschafterin nach Orem in Utah.
„Es geht nicht darum, wie oft du fällst, sondern darum, wie oft du wieder aufstehst“ – der bekannte Spruch, der u.a. Basketball-Ikone LeBron James zugesprochen wird, hängt sicherlich zur Motivation in der ein oder anderen Umkleidekabine. Der Spruch kann aber auch für die Reise stehen, die Sofia Ilardi aus Schönaich mit dem Parlamentarischen Patenschaftsprogramm (PPP) vor sich hat.
Über das Stipendienprogramm des Deutschen Bundestages können Schüler eine High School besuchen, in einer Gastfamilie leben und in den „American Way of Life“ eintauchen. Im Gegenzug sind sie die Juniorbotschafter für ihr Land in den USA. Pro Wahlkreis wird dafür in der Regel ein Schüler durch einen Abgeordneten nominiert. Welcher Abgeordnete die Nominierung vornimmt, rotiert dabei. Sofia Ilardi hatte sich bereits vergangenes Jahr für das PPP beworben – und sie schrammte knapp an der Nominierung vorbei.
„Im vergangenen Jahr war ich in die Endauswahl gekommen, doch die Wahl fiel auf meine Mitbewerberin“, erzählt Sofia Ilardi, die in Böblingen das Max-Planck-Gymnasium besucht, „Natürlich war ich zuerst sehr enttäuscht, aber ich habe gelernt, dass ich weiterkämpfen muss, wenn etwas nicht auf Anhieb klappt.“ Also bewarb sich die 16-jährige erneut und ihre Bewerbungsmappe landete diesmal auf dem Schreibtisch von Jasmina Hostert.
„Ich hatte vier tolle Bewerbungen vor mir liegen und hätte am liebsten allen das Stipendium ermöglicht“, erzählt Jasmina Hostert, „Bei Sofia hat mich ihre Entschlossenheit und ihr außerschulisches Engagement überzeugt. Das gab den Ausschlag.“ Sofia Ilardi spielt Basketball beim TSV Steinenbronn, der in der Regionalliga antritt, und engagiert sich an ihrer Schule als Klassensprecherin in der SMV und ist Mitglied des Streitschlichterteams. „Ich freue mich nun, Sofia als Patin zu begleiten und bin auf ihre Erfahrungen sehr gespannt“, so Hostert weiter, die mit ihrer Stipendiatin über den gesamten Aufenthalt im Austausch stehen wird.
Am 5. August tritt Sofia Ilardi den Flug über den Atlantik an – zusammen mit insgesamt 40 anderen Stipendiaten aus ganz Deutschland, die durch die Organisation Partnership International betreut werden. Nach einem zweitägigen Willkommensseminar in der US-amerikanischen Hauptstadt Washington geht es für jeden von ihnen in einen anderen Winkel des riesigen Landes. Sofia Ilardi fliegt dann allein weiter zu ihrer Gastfamilie in den US-Bundesstaat Utah. Die lebt dort in Orem, einen Vorort von Salt-Lake-City. „Und eine Freundin von mir, die parallel zu mir ebenfalls ein Auslandsjahr in den USA absolviert, wird nur 20 Minuten von mir entfernt wohnen“, freut sich Sofia Ilardi, „Das war purer Zufall.“
Ihre Gastfamilie hat die Schönaicherin bereits kennengelernt: „Ich werde neben meinen Gasteltern einen Gastbruder haben, der aktuell ein nah gelegenes College besucht, sowie eine Gastschwester in meinem Alter, die mit mir auf dieselbe High School in Orem geben wird.“ Ihre Gastschwester Isabel spielt zudem im Basketballteam der Schule. Das ist auch Sofia Ilardis Ziel. „Es wäre sehr schön, wenn wir dann demnächst gemeinsam zum Basketballtraining fahren“, sagt sie und freut sich sehr darauf, den „school spirit“ eine US-amerikanischen High School zu erleben, „Das hat mich schon immer fasziniert.“ Sie wird dort die 11. Klasse besuchen, eventuell sogar die 12. Klasse – das „Senior Year“, die Abschlussklasse.
Für Sofia Ilardi startet nun bald eine Reise ins Ungewisse aber auch voller neuer Bekanntschaften und Erfahrungen. „Ich bin mir sicher, ich werde an diesem Jahr im Ausland persönlich wachsen“, sagt sie, „Und es ist für mich eine große Ehre, als Juniorbotschafterin etwas aus meiner Heimat in die USA mitbringen zu dürfen.“ Ein wichtiger Aspekt, den auch Jasmina Hostert betont: „Austauschprogramme wie das PPP sehe ich als große Bereicherung für junge Menschen und uns alle an, denn sie fördern den Austausch und das Verständnis zwischen den Kulturen.“ Gerade in Zeiten, in der die Polarisierung zunehme, sei die persönliche Begegnung umso wichtiger, so die bildungs- und jugendpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion.
Dank des PPP wird Sofia Ilardi für viele US-Amerikaner schon bald der erste persönliche Berührungspunkt mit dem fernen Deutschland sein – in der Schule, in Orem und auch auf dem Basketballfeld.
Weitere Informationen zum Parlamentarischen Patenschaftsprogramm:
Insgesamt erhalten 235 Schülerinnen und Schüler sowie 65 junge Berufstätige in diesem Jahr ein PPP-Vollstipendium des Deutschen Bundestages für ihren Aufenthalt in den USA. Noch bis zum 12. September können sich Interessierte für das PPP im Schuljahr 2026/2027 bewerben. Bewerbungsberechtigt sind Schülerinnen und Schüler, die zwischen dem 1. August 2008 und dem 31. Juli 2011 geboren wurden, und junge Berufstätige, die nach dem 31. Juli 2001 Geburtstag haben. Auch in den USA werden im Rahmen des Congress-Bundestags Youth Exchange (CBYX) 300 Vollstipendien an Jugendliche aus den USA vergeben. Hier kann man sich als Gastfamilie bewerben. Mehr Informationen zum PPP finden sich unter www.bundestag.de/ppp.